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Spiel ’24 – mit vollem Einsatz

Spiel '24 - Jörns Messebericht mit Foto seiner gekauften Spiele

Vier Tage mit dem bekannten Gefühl

Das war es dann wieder – mit vollem Einsatz dabei gewesen. Die Spiel ’24 in Essen ist vorbei – und geschafft. Ich werde das wohl noch eine Weile mitmachen. Mittlerweile bin ich seit über 30 Jahren bei jeder Messe dabei. Aber es hat sich doch viel verändert.blank

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Die Spiel ist insgesamt sehr teuer geworden

Alles wird teuer. Was ich am Parkplatz erlebt hatte, ließ mich das erste Mal versteinern: 10 Euro für einen Tag ist neuer Rekord. Ich weiß nicht, wie hoch der Veranstalter das noch treiben will. Da bleibt weniger Geld für Spiele, denn auch diese Preise waren in diesem Jahr jenseits von gut und böse. Ich weiß, alles wird teurer, aber echt so?

Meine persönliche Grenze war ursprünglich mal 600 DM, dann 600 Euro und nun habe ich diese Grenze zum ersten Mal überschritten. Dafür gab es dann aber auch so wenig Spiele wie noch nie. Das ist eigentlich nicht schlimm, da ich ja genug habe. Aber es wird wohl immer mehr ausgesiebt werden. Allerdings waren viele Spiele dann in Essen auch zügig vergriffen.

Aber mehr zu den teuren Spielen: Auffällig viele Katzenspiele sind erschienen und wer Katzenliebhaber ist, der hatte echt die Qual der Wahl. In jeder Halle fanden sich Spiele mit diesen kuschligen Haustieren.

Kaufen nach Wunschliste, aber ohne Spantankäufe

Am ersten Tag habe ich von meinen vor Ort ausprobierten Spielen zum ersten Mal seit 30 Jahren nicht eins gekauft, sondern nur die vorher schon herausgesuchten Titel auf meiner Wunschliste fanden den Weg in meine Tasche. Beim Ausprobieren hat mir Beutezug von Amigo gefallen und auch L.A.M.A. Kadabra. Aber ich brauche kein drittes L.A.M.A. und auch Beutezug hat zwar viele gute bekannte Elemente, aber es fehlte das gewisse Etwas.

Ich habe fertig bei Pegasus fiel durch, da ich es nicht schön finde, wenn ich die Karten zerreißen muss und nur acht Ersatzkarten im Karton finde. D. h., nach neunmaligen Spielen, ist das Ding erledigt. Schade um das Geld.

Gespielt auf der Spielemesse in Essen 2024: Underground - Foto Jörn Frenzel
Underground – Foto Jörn Frenzel

Treos bei Lookout war sehr gut, aber auch dieses Spiel hat eine Menge bekannte Elemente, die ich in vielen Spielen vorfinde. Wieder ein Spiel das nichts aufregendes Neues bot, aber für Neulinge durchaus interessant sein dürfte. Moonlight Market war nett und Sebastian Fitzeks Underground ist für mich das schwächste Spiel aus seiner bisherigen Krimispielreihe.

Damit war der erste Tag erledigt und der zweite schloss sich früh an, denn man weiß nie, was sich die Veranstalter mit den Parkplätzen einfallen lassen.

Wenig Innovatives am zweiten Tag auf Spiel ’24 in Essen

Raise the Flag war dann ein Spiel, das fantastisch aussah, sich gut spielte und im Beutel landete. Am Abend in einer großen Gruppe (8) war der Mechanismus nicht mehr dafür tragend. Da wird man nachfeilen müssen, denn bis 5 Personen ist gut, aber dann …

Gespielt auf der Spielemesse in Essen 2024: Raise The Flag - Foto Jörn Frenzel
Raise The Flag – Foto: Jörn Frenzel

Beyound The Horizon erinnerte stark an Beyound The Sun und da kamen wir zum zweiten Problem der Messe. Viele sind Wiederveröffentlichungen oder stark gefühlte Derivate bekannter Spiele.

Power Hungry Pets war Love Letter und Danger Danger fiel ebenfalls durch. Spaß hatten wir bei Miezekatze, wobei das Spiel laut wird. Die Klapperschlange war ein aufgepimmptes Zombies, aber auch gut. Und so lief auch der zweite Tag dahin.

Kauf bei meinem Lieblingsverlagen am dritten Tag auf der Spiel 24

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen - von Axel Bungart: Intarsia
Intarsia – Foto: Axel Bungart

Tag 3 folgte. Er startete mit Tauschrausch, was mir gut gefiel, aber wegen der bekannten Mechanismen eben nicht in meinem Beutel landete. Wie gesagt: Es wird schwer für neue Spiele. Gut das es Halle 4 gibt, denn Halle 3 und 6 sind ständig voll, aber in 4 finde ich noch ein bisschen Nostalgiefeeling. Viele kleine Perlen, die man sonst nicht bekommt. Da schlug ich bei meinem Lieblingsfranzosen wieder zu und auch beim thailändischen Stand fanden sich lustige Sachen. Aber spielerisch gab es an diesem Tag sehr gute Partien: Intarsia, Astrobienen, Duck & Cover, Rauha und fast alles fand nach dem Spielen den Weg in meine Tasche. Last Penguin war ein witziges Fingertwister und Rebel Princess sowie Kelp fanden ihren Weg zu mir.

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen - von Riemi: Kelp
Kelp – Foto: Riemi

Spiele kaufen: Warten kann sich lohnen

Ich hatte viel Spaß bei den tollen Tagen und auch am letzten Tag fanden Spiele den Weg in meine Tasche. Aber ich merke, das vieles wieder aufgegossen wird und vieles nach einem Jahr schon empfindlich im Preis fällt. Wie Hamlet auf 15 Euro und Die Stunde der Maus auf 20 Euro – alles gerade mal ein Jahr alt. Dafür sind die Preise vieler neuer Spiele schon auf 60 Euro gestiegen und nicht nur Einzelne kratzen an der 100-Euro-Grenze. Irgendwie wird mein Hobby echt kostenintensiv.

Kommt die Spiel ’24 logistisch an die Grenzen?

Der Clou fand dann Sonntags noch am Morgen statt. Da werden fast alle Parkplätze um 8:45 geschlossen und es wird versucht, alle auf P 10 umzuleiten. Und egal was geschrieben wird: Am Donnerstag Abend standen Massen von Menschen an der Bushaltestelle und warteten auf Busse zum Parkplatz 10 und es war kein Bus zu sehen. Aber vielleicht war das auch nur ein Moment, aber es ist voll und auch die Busse brauchen ihre Zeit.

Ich habe das Gefühl, die Messe kommt logistisch an ihre Grenzen. Ich hoffe, die Veranstalter bekommen das hin. Die großen Hallen sind voll und neue würden das vielleicht ein bisschen auflockern. Denn ich konnte mich ja schon glücklich schätzen, eine Dauerkarte bekommen zu haben. Das es an vier Tagen letzlich keine Tickets mehr gab, hatte ich in 30 Jahren nicht erlebt.

Die Spiel ’24: Unbekanntes entdecken

Ich werde aber wieder kommen und immer weniger mitnehmen, denn mein Regal quillt eh über und viele Neuheiten sind bekannte Mechanismen oder Neuauflagen. So ist mehr Platz im Auto und Spaß macht die Messe ja trotzdem. Es gab mehr Kinder, was ich als positiv empfinde, da wir ja Nachwuchs brauchen. Es gab mehr Trolli-Koffer, was ich als unangenehm empfand. Doch einen Spieletisch fand ich immer, wenn auch nicht unbedingt in den großen Hallen. Aber die Spiel ’24 gab mir das bekannte Gefühl, Unbekanntes zu entdecken. Und das ist so schöööön!

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