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Andrea Milke über Wizard – Das Schwarze Auge

Wizard - Das Schwarze Auge - Sonderauflage

Magische Fusion zweier Welten

Was passiert, wenn zwei fantastische Welten aufeinanderprallen? Auf der einen Seite Wizard, das beliebte Stichspiel mit Ansage. Auf der anderen Seite Das Schwarze Auge, das deutsche Urgestein der Fantasy-Rollenspiele. Herausgekommen ist die Ausgabe Wizard – Das Schwarze Auge. Wie kam es zu dieser Ausgabe und welche Ziele verfolgen Amigo Spiele und Ulisses mit der Kooperation? Wir haben Andrea Milke von Amigo Spiele gefragt, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.blank

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Fantastische Sonderausgabe des Mega-Sellers

Andrea Milke von Amigo Spiele

Andrea, Wizard ist ein Phänomen. Es gehört zu euren erfolgreichsten Kartenspielen. Kannst du uns Einblicke geben, wie oft die Grundversion inzwischen verkauft und was aus Sicht des Verlages das „Erfolgsgeheimnis“ des Spiels ist?

„Mittlerweile sind es vom Grundspiel allein in Deutschland über 3 Mio.

So ganz weiß man natürlich nie, was genau die Gründe sind, weswegen ein Spiel dauerhaft Erfolg hat – meist ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. Aber Wizard konnte sich einfach schon recht früh zu einem DER Stichspiele in Deutschland etablieren und über die Jahre eine Art Kultstatus aufbauen. Deutschland ist nun mal eine ‚Stichspiel‘-Nation.

Ich glaube, was den zusätzlichen Reiz bei Wizard ausmacht, ist zum einen von Anfang an ein ganz konkretes Ziel vor Augen zu haben und gleichzeitig die Ungewissheit, ob man es wirklich erreichen kann. Dazu kommt dann noch die Dynamik während einer Runde – ich muss jederzeit in der Lage sein, umzudenken und meinen eigentlichen Plan über den Haufen zu werfen. Alle, die schon mal Wizard gespielt haben, kennen glaube ich das Gefühl, wenn einem der Stich, den man sicher glaubte, vor der Nase weggeschnappt wird. Oder andersherum wenn man mit einer niedrigen Karte plötzlich einen Stich gewinnt, den man nicht haben wollte. Da muss man schnell seine Strategie ändern.“

Wizard - Das Schwarze Auge - beispielhaft der Inhalt

Ein bisschen Sortimentspflege

Im Laufe der Zeit sind verschiedene Ausgaben dazugekommen wie Wizard Extreme und einige Spiele drumherum entstanden wie Druids oder Witches. Bei anderen Spielen wie Geschenkt oder Krass kariert, zu denen zur Spiel 24 in Essen ebenfalls Neuauflagen kommen, versucht ihr immer wieder, die Spielidee neu am Markt zu platzieren. Wie wichtig ist die Pflege einer solchen Spielefamilie für einen Verlag?

„Seine Klassiker muss man auf jeden Fall hegen und pflegen. Gerade in den letzten Jahren haben wir immer wieder gemerkt, wie wichtig bekannte und bewährte Marken für die Mehrheit der Menschen sind. Da spielt oft der Gedanke: „ Da kann ich nichts falsch machen“ mit, wenn man nach einem Geschenk oder einem Begleiter für den nächsten Urlaub sucht. Andersherum haben es Neuheiten heutzutage in dieser Masse an Novitäten unglaublich schwer, sich zu etablieren. Da kann ein bekannter Name ein Türöffner sein.“

Gibt es Kriterien, wann diese Arbeit an und für einen Titel möglich oder sinnvoll ist?

„Generell muss ein neues Spiel in eine bereits bestehende Spielereihe reinpassen. Auf Teufel komm raus ein Spiel dort einbauen, nur weil man die Reihe gerade jetzt gerne erweitern möchte, bringt nichts. In den meisten Fällen – jedenfalls bei Wizard war es oft so – werden uns Spielideen vorgestellt, die wir generell gut finden und veröffentlichen möchten und bei denen wir dann im Nachhinein entscheiden, dass sie vom Spielprinzip ideal zur Wizard-Reihe passen würden.

Aber ganz allgemein bieten sich natürlich Produkt-Jubiläen an, um neue Produkte in einer Reihe zu veröffentlichen.“

Zum 40. – einfach, weil es passt!

Wizard feiert 40 Jahre Das Schwarze Auge

Zur Sortimentspflege gehört auch das Erschließen neuer Zielgruppen. Das versucht ihr auch mal abseits der „normalen“ Wege. Ich erinnere mich beispielsweise an die Kooperation mit einem Tiefkühlkostanbieter vor einigen Jahren. War das Ausweiten der Zielgruppe, um mit Ulisses über eine Themenausgabe zu Das Schwarze Auge zu sprechen? Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?

„Ulisses kam vor einiger Zeit auf uns zu und hat angefragt, ob wir uns nicht vorstellen könnten, zum Jubiläum (da haben wir es wieder, ein Jubiläum als Aufhänger) von Das Schwarze Auge (DSA) eine spezielle Wizard-Edition herauszubringen.

Und da die Welt von Aventurien optisch so gut zu unserer Wizard-Fantasywelt passt, war das keine schwere Entscheidung, ja zu sagen.

Und ja: Natürlich hat man mit solchen Kooperationen auch im Blick, neue Zielgruppen zu erschließen, die sich thematisch durchaus für unser Produkt interessieren könnten, es aber in ihrem bisherigen Interessenbereich noch gar nicht wahrgenommen haben.“

Welcher Verlag war federführend? Wer hat bestimmt, wie das fertige Spiel aussehen soll?

„Das war tatsächlich eine ganz angenehme Zusammenarbeit – uns war wichtig, dass Wizard-Fans auch bei dieser Edition auf ihre Kosten kommen und trotzdem Das Schwarze Auge unverkennbar optisch im Fokus steht. Ich finde, das sieht man auch ganz gut an der fertigen Schachtel. Die Vorschläge der Kartengrafiken kamen aber von Ulisses und wir haben gemeinsam entschieden, welche schlussendlich im Spiel landen. Übrigens: Die Idee zur Sonderkarte kam von Markus Plötz, dem Geschäftsführer von Ulisses.“

Aventurische Illustrationen

Wizard - Das Schwarze Auge mit stilechten Illustrationen

 

Das Ergebnis ist eine Wizard-Ausgabe, die sich vor allem optisch unterscheidet. Schlagen die Illustrationen den Bogen zu Das Schwarze Auge und wer hat diese gestaltet?

„Die Illustrationen stammen 1:1 aus dem Rollenspiel – Fans von Das Schwarze Auge werden sich sehr ‚heimisch‘ fühlen, wenn sie die Karten in der Hand haben. Und trotzdem fühlt es sich nicht fremd an, wenn man bisher die Grafiken der Wizard-Welt gewöhnt war.“

Wäre es nicht spannend gewesen, weitere Elemente aus Aventurien in den Mechanismus einfließen zu lassen? Warum habt ihr euch auf eine „klassische Version“ plus Sonderkarte beschränkt.

„Spannend wäre das sicherlich gewesen, aber das hätte deutlich mehr zeitlichen Vorlauf gebraucht. Neue Mechanismen bedeuten ja auch immer zahlreiche Testrunden, um sicherzustellen, dass alles austariert ist. Und diese Zeit hatten wir tatsächlich nicht, da wir durch das 40-jährige Jubiläum von DSA eine ziemlich klare Deadline hatten.“

Optionale Sonderkarte für anderen Spielspaß

Zur Sonderkarte Das Schwarze Auge. Wie verändert diese nach deiner Meinung das Spiel?

„Ich finde, durch die Sonderkarte bekommt das Spiel eine wunderbare zusätzliche Ungewissheit, da man nie weiß, ob die Sonderkarte im Spiel ist und wer sie wann wie einsetzt. Es ist aber auch nicht so viel Änderung, dass man das Grundgefühl des Spiels komplett aushebeln würde. Und: Wer neu bei Wizard ist, kann die Sonderkarte auch erstmal weglassen, um das Spiel kennenzulernen.“

Eine Reihe für alle

Die Wizard-Familie - vier Schachteln

Welche der verschiedenen Wizard-Ausgaben würdest du welchen Zielgruppen empfehlen? Welche ist deine persönliche Lieblingsausgabe?

„Also viele Ausgaben haben dies ja bereits im Titel: Wizard Junior ist prädestiniert dafür, jemanden mit vereinfachten Regeln an Wizard heranzuführen. Das gilt übrigens nicht nur für Kinder – Erwachsene kann man auch super mit der Junior-Variante ‚anlernen‘.

Wizard Extreme ist als ‚Profi‘-Variante noch am Nächsten am Grundmechanismus dran, also auf jeden Fall auch etwas für eingefleischte Wizard-Fans. Druids und Witches entfernen sich etwas mehr vom Grundspiel – das macht es, glaube ich, auch für Leute interessant, die ganz allgemein Interesse an Stichspielen haben. Und das Wizard Würfelspiel – ist ja naheliegend: ist natürlich etwas für Fans von Roll-&-Write-Spielen.

Meine Lieblingsausgabe ist tatsächlich das Wizard-Grundspiel. Das liebe ich schon seit Studienzeiten. Für eine Runde Wizard könnte man mich auch nachts wecken und ich wäre dabei.“

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