Tell Me More

Es gibt ja solche und solche Spielegruppen. Die einen sitzen über Stunden an einer Partie Arche Nova oder Terraforming Mars. Sie grübeln mit ernster Miene über die effizientesten Züge und hüllen sich in tiefes Schweigen oder sprechen leise ihre Zugalternativen vor sich hin. Die anderen erfreuen sich an jedem Partyspiel, das ihrer Wege kommt, und bersten vor kreativen Ideen und Wortspielereien. Und für letztere Gruppe gibt es jetzt mit Tell Me More ein schönes Kommunikationsspiel von Alain Rivollet und Valéry Fourcade von Schmidt Spiele.

Das spaßige Kartenspiel ist denkbar einfach erklärt und handelt das Regelwerk im Rahmen von vier Anleitungskarten ab, mit denen man über ein praktisches Beispiel schnell in die Partie einsteigen kann. Alternativ könnte man sich per QR-Code auch ein Gameplay-Video anschauen, wenn es denn auf der Seite von Schmidt Spiele schon verfügbar wäre. Zum Zeitpunkt dieser Rezension war es das leider noch nicht.

Die Regeln von Tell Me More: So läuft die Partie

Aber worum geht’s bei Tell Me More? Wir 3 – 8 Spieler schmücken eine vorgegebene Geschichte mit Details aus und versuchen, Antworten auf Fragen zu finden, die wir noch nicht kennen. Klingt erstmal seltsam.

Einer der Spieler ist der „Storymaster“ und stellt einen Timer auf 2 Minuten. Dann zieht er eine der 50 Situationskarten und liest den Text auf der blauen Vorderseite vor. Der Text besteht dabei immer aus einer Überschrift, der kurzen Darstellung einer Situation und mehreren Schlüsselwörtern. Dann wird der Timer gestartet und wir überlegen uns eine Geschichte zu der Situation, wobei wir die unter Einbeziehung der vorgegebenen Schlüsselwörter ausschmücken sollten.

Die Punktevergabe bei Tell Me More

Sind die 2 Minuten um, dreht der Storymaster die Karte um und liest die Fragen nacheinander auf der orangefarbenen Rückseite um. Bei jeder Frage zählt der Storymaster einen Countdown von Vier auf Null herunter und dann rufen alle Mitspieler ihre Antwort auf die Frage in die Runde.

Die Gruppe erhält dann für die am häufigsten gegebene Antwort einen Punkt je Mitspieler, der diese reingerufen hat. Das Spielende wird nach einer selbstgewählten Anzahl von Runden erreicht und man addiert die Punkte zusammen. Die Punkte sind nur dazu da, um sie bei einer weiteren Runde zu übertreffen. Die Regel sagt auch, dass die Punkte eigentlich nicht so wichtig sind, denn der Spaß steht im Vordergrund.

Das Fazit der Rezension: Macht Tell Me More Spaß?

Und den kann man schon haben, vorausgesetzt, man gerät an die richtigen Mitspieler. In meinen Spielerunden muss man manche Personen zu solchen Spielen geradezu zwingen und dann machen die auch nur halbherzig mit und finden die Sache mit dem Countdown und dem Reinrufen kindisch. Aber einigen macht es schon Spaß, gerade als Absacker zu späterer Stunde. Dann schart man eben diese Teilmenge um sich. Dann macht es auch Spaß, sich wirre Geschichten auszudenken zu Überschriften wie „Das Multiversum“, „Das Gourmet-Restaurant“ oder „Von Merlin verwandelt“.  Lustig ist auch, wenn Fragen gestellt werden, zu denen man im Laufe der 2 Minuten überhaupt keine Antwort gefunden hat, weil man ein Schlüsselwort nicht berücksichtigt hat. Dann kommt es zu sehr kreativen Last-Minute-Antworten, die zwar meist nur einen Punkt, aber viele Lacher bringen.

Das Partyspiel Tell Me More ist kurzweilig, lustig und kann aufgrund der handlichen Größe perfekt in den Urlaub, auf die Klassenfahrt oder einfach zum nächsten Spieleabend mitgenommen werden. Einige der Karten haben ein Smiley-Symbol und kennzeichnen Karten, die gut mit Kindern zu spielen sind. 10 Jahre sollten die laut Packungsangabe aber schon sein. Und gerne lustige Geschichten erzählen.