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Stichelkönig

Stichelkönig - Ausschnitt - Foto von Haba

Die von Haba vor vielen Jahren gestartete Reihe mit Erwachsenenspielen wird aus meiner Sicht nur sporadisch weitergeführt. Was in den 90ern mit Timberland und später z. B. mit Abenteuerland immer mal wieder versucht wurde, ist wieder in den Hintergrund getreten. Das, obwohl doch wirklich gute Spiele mit dabei waren. Nun landet hier auf meinen Tisch Stichelkönig von Michael Modler – und im ersten Moment denke ich: ein Kinderspiel? Aber weit gefehlt, trotz Altersempfehlung ab 8 Jahre, finden wir hier ein kleines Schätzchen. Allein der Aufbau von Stichelkönig mit seinem eingebauten Spielplan und dem Drehkreuz darin hat was haptisches.blank

Der Spielablauf von Stichelkönig

Süße Pflaster als Punkteanzeiger werden bereit gelegt und, wer als erster acht Pflaster gesammelt hat, gewinnt. Der Kaktus wird mit den vier farblich passenden Farben auf  dem Spielboden eingesteckt und zeigt dadurch den höchsten passenden Wert in der jeweiligen Farbe an.

Stichspiel Stichelkönig: Spielkarten - Foto von Jörn Frenzel

Die Zahlen laufen dabei im Uhrzeigersinn von 1 bis 24 um den Kaktus rum. Der Farbpfeil zeigt also den höchsten Wert in der jeweiligen Farbe an und die nächsthöheren Karten folgen. Das führt z. B. dazu, dass nach der 24 die 1 die nächsthöhere Karte ist und die 23 die kleinste. Das ist neu und verwirrend zugleich.

Die Spielregeln im Schnelldurchlauf

Jeder bekommt bei Stichelkönig sechs Karten und darf ein bis drei Handkarten verdeckt vor sich auslegen. Danach werden die Karten aufgedeckt und die Zahlen verglichen. Die höchste Zahl einer Farbe bleibt dabei offen liegen und der Rest wird umgedreht. Jede offene Karte gibt nun einen Pluspunkt und jede verdeckte einen Minuspunkt. Wobei es dafür keine Strafe gibt. Nur Pluspunkte geben Pflaster und zwar genausoviele, wie offene Karten vor einem liegen. Dabei werden die verdeckten von den offenen abgezogen.

Stichspiel Stichelkönig: Der Kaktus auf dem Plan - Foto von Jörn Frenzel

Danach wird der Kaktus von dem Mitspieler mit der kleinsten Gesamtpunktzahl um eins bis sechs Felder weitergedreht und eine neue Runde beginnt. Die Kartenhand wird wieder aufgefüllt und der Spaß beginnt mit der nächsten Runde.

Macht Stichelkönig Spaß?

Was wie ein Stichspiel angeboten wird, spielt sich nicht wie ein solches. Im Gegenteil: Eigentlich legt man immer nur Karten aus und hofft, die richtigen dabei zu haben. Aber letztendlich gewinnt immer die höchste Zahl einer Farbe. Aber dass aufsteigende Zahlen dabei geringwertiger werden, ist schon ungewöhnlich. Und genau das macht den Reiz dieses Spiels aus.

Vielleicht bekommt man mit einer schwachen Zahl sogar Pflaster, da die anderen Mitspieler eben auch nichts gutes haben und lieber auf ein ausspielen verzichten. Denn ins Minus kann man nicht kommen und den Kaktus danach, als schlechtester Mitspieler für einen persönlich günstig zu drehen, ist auch keine schlechte Option.

Stichelkönig - Schachtel - Foto von Haba

Das kleine Kartenspiel von Haba hat was und hat sich in meinen Vielspielerkreisen einen Absackerplatz verdient, da es auch nicht zu lange dauert. Schade, dass es wie ein Kinderspiel aussieht, denn das könnte dadurch leicht in der Masse der Haba-Veröffentlichungen untergehen. Denn es funktionierte in allen Gruppen prächtig und wurde in meinen Runden immer wieder verlangt. Nicht zu verkopft, aber doch genügend Anspruch, um nicht als belanglos unterzugehen.

Denn Stichelkönig ist beileibe kein Kinderspiel.

Es ist toll aufgemacht und erzeugt eine angenehme anspruchsvolle Spannung. Empfehlung!

Infos zu Stichelkönig

  • Titel: Stichelkönig
  • Verlag: Haba
  • Autor: Michael Modler
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2023

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