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Skull King (Ravensburger)

Skull King von Ravensburger: Ausschnitt Titel, Foto von Ravensburger

Skull King von Brent, Tauni und Jeff Beck hat inzwischen auch schon über 10 Jahre auf dem Buckel und ist neben Wizard eines der populärsten Stichspiele. Ursprünglich in Deutschland von Schmidt Spiele herausgebracht, haut Ravensburger nun eine überarbeitete Neuauflage raus, wobei diesmal auch alle Sonderkarten und Varianten der Originalversion dabei sind.blank

Außerdem lässt sich Skull King nun mit bis zu acht Personen spielen.

Was sich sonst noch zur alten Auflage getan hat und ob im Internet trotz Neuauflage zurecht übertriebene Preise für die alte Version geboten werden, erfahrt Ihr im Folgenden.

Grundregeln

Ähnlich wie Wizard verläuft das Stichspiel Skull King über mehrere Runden, wobei in jeder Runde eine Karte zur Kartenhand hinzu kommt. Während man also in der ersten Runde nur eine Karte auf der Hand hat, kann man in der finalen Runde mit zehn Karten aus dem Vollen schöpfen.

Vor jeder Runde rufen alle Spieler Yo-Ho-Ho und zeigen mit ihren Fingern an, wie viele Stiche sie glauben, in der Runde zu gewinnen. Anschließend erhält man Punkte abhängig von der Genauigkeit der eigenen Vorhersage. Nach zehn Runden gewinnt schließlich derjenige das Spiel, der am meisten Punkte gemacht hat. Seinen Reiz bezieht Skull King hierbei durch die Sonderkarten, die im Gegensatz zu den normalen Farbkarten weitere Effekte ins Spiel bringen. Für eine vollständige Regelübersicht empfiehlt sich das offizielle Erklärvideo von Schmidt Spiele auf You Tube.

Alternative Wertung in der Neuauflage von Skull King

Diese grundlegende Version ist weiterhin in der Neuauflage enthalten, welche aber nun einen Strauß an möglichen Erweiterungen oder Änderungen bietet.

Alternativ zur Skull-King-Wertung gibt es z. B. noch die Wertung von Rascal von Rotan. Im Gegensatz zur ursprünglichen Wertung ist das Risiko, durch eine falsche Vorhersage abgehängt zu werden, deutlich geringer. Man erhält für eine richtige Vorhersage jeweils 10 x (Nummer der Runde) Punkte.

Skull King von Ravensburger: Sonderkarte weißer Wal, Foto von Dirk Janßen
Skull King von Ravensburger: Die neuen Sonderkarten Krake und weißer Wal

Weicht die Vorhersage nur um einen Stich ab, erhält man noch die Hälfte der Punkte. Bonuspunkte bspw. für gefangene Piraten, Meerjungfrauen und den Skull King gibt es nur bei richtiger Vorhersage. Minuspunkte gibt es gar nicht. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass die Spieler noch bis zum Schluss eng beieinander liegen und hohe Punktzahlen erreichen. Wer einen hohen Ärgerfaktor mag, spielt besser nach den alten Regeln.

 

Neue Sonderkarten und Effekte in der Neuauflage von Skull King

Absurde Momente kann es hingegen mit den zwei neuen Sonderkarten geben. Denn sie erschweren die Voraussage enorm und sind schwer einzukalkulieren. Wird nämlich der Krake gespielt, zerstört er den gesamten Stich. Glatte Nullrunde. Der weiße Wal hingegen zerstört alle Sonderkarten und färbt alle Zahlenkarten weiß, sodass die Karte mit dem höchsten Wert diesen Stich gewinnt. Da ist er wieder, der Ärgerfaktor. Nicht selten entgleitet einem durch diese Karten auf den letzten Metern noch eine sicher korrekt gespielte Runde.

Wer noch mehr Variabilität wünscht, aber das Spiel auch aus meiner Sicht unnötig kompliziert machen will, kann noch die erweiterten Fähigkeiten der Piraten ins Spiel bringen. Gewinnt man in dieser Variante einen Stich mit einem Piraten, kann man dessen Fähigkeiten nutzen. So lässt sich bspw. bestimmen, wer den nächsten Stich ausspielt oder nachträglich das Gebot um 1 ändern

Weitere Zusatzregeln gibt es für die Wertung oder Spiele mit variabler Kartenzahl. Außerdem ist der Wertungsblock aufgepimpt worden, um die Wertung besser dokumentieren zu können, was aber deutlich mehr Aufwand erzeugt und eigentlich zu viel des Guten ist.

Fazit: Ist die Neuauflage von Skull King besser?

Mit der neuen Version kam Skull King nach Jahren mal wieder auf den Tisch. Und das war und ist gut so. Denn es ist aus meiner Sicht weiterhin ganz klar besser als Wizard, sowohl vom Setting, von der Optik, vom Gameplay und letztendlich auch vom Spielspaß. Durch die ganzen Sonderkarten kommt immer ordentlich Pfeffer ins Spiel und aufgrund der steigenden Punktezahl mit zunehmender Rundenzahl bleibt das Spiel auch bis zum Schluss spannend. Denn nicht selten wird der führende Spieler zum Schluss noch knapp überholt.

Skull King: neue Kartenillustrationen, Foto von Dirk Janßen
Ein Vergleich der neuen und alten Karten. In der oberen Zeile beispielhaft eine Piratenkarte und die Scary Mary aus der Schmidt Version. In der unteren Zeile die Tigress und eine Piratenkarte aus der Ravensburger Version.

Legt man beide Versionen nebeneinander, gibt es abgesehen von dem Mehr, was die neue Version bietet, noch die gestalterischen Unterschiede. Pluspunkt für die alte Version ist ihr Hosentaschenformat. Weiterhin besitzen die Sonderkarten in der alten Version mehr Charme. Wobei dies ein subjektiver Eindruck ist. Fakt hingegen ist, dass man die Scary Mary aus der alten Version durch die Tigress ersetzt hat, die man nur schwer von den normalen Piratenkarten unterscheiden kann. Auch der neue Wertungsblock ist etwas kompliziert und kleinteilig, lässt sich aber auch wie der alte Wertungsblock nutzen.

Summa summarum gibt es aus meiner Sicht keine wirklichen Argumente, die gegen die neue Version sprechen und rechtfertigen, dass man sich für mehrere Scheine die alte Version auf dem Gebrauchtmarkt holt. Zumal es gar nicht so lange her ist, dass die Schmidt Version bei einem deutschen Discounter für einen schmalen Taler verhökert wurde.

Skull King: neue Version, Foto von Ravensburger

Wer natürlich zur “Früher-war-alles-besser-Fraktion“ gehört, muss zur alten Version greifen und die neue Version madig reden. Wir spielen hingegen seit Wochen die Ravensburger Version ranzig, ohne dass dies dem Spielspaß Abbruch tut. Nicht mit allen Sonderkarten, aber nach neuen Regeln und mit einem Mehr an bürokratischen Aufwand Dank neuem Wertungsblock. Das beiliegende Kuchenrezept von Rosie de Laneys Brombeerkuchen haben wir hingegen noch nicht ausprobiert. Wir schnetzeln halt lieber, als dass wir backen.

Infos zu Skull King (Ravensburger)

  • Titel: Skull King
  • Verlag: Raven
  • Autor: Brent, Tauni und Jeff Beck
  • Spieleranzahl (von bis): 2-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2024
  • Video:
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