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Scrabble: Karten

Scrabble: Karten; Ausschnitt, Foto von Tinderbox Games

Vorbemerkung: Scrabble ist eines der bekanntesten, wenn nicht das bekannteste Wortspiel der Welt. 2018 feierte Mattel das siebzigjährige Bestehen des Klassikers, wobei die Wurzeln von Scrabble bis an den Anfang der 30er-Jahre zurückreichen.blank

Im Lauf der Jahre hat das Spiel natürlich die verschiedensten Ausgaben und Variationen erfahren. 1997 gab es eine Ausgabe als Kartenspiel. Diese Ausgabe ist die Grundlage für die Ausgabe von 2023, die mit der Angabe „drei Variationen“ daherkommt. Eine dieser drei Variationen ist das ursprüngliche Kartenspiel, das dann in dieser Ausgabe noch durch zwei Variationen ergänzt wird.

Noch eine Anmerkung: Zum Welt-Scrabble-Tag 2022 brachte Mattel einen exklusiven neuen Spielstein heraus: Mit dem Genderstein (*IN) können Wörter spielerisch leicht gegendert werden. Dieser Stein wurde nach Auskunft des Verlags nie Teil des Grundspieles und hat es daher auch nicht in die Neuausgabe des Kartenspiels geschafft, da man sich beim Kartenspiel an die offizielle Buchstabenverteilung des Grundspiels gehalten hat.

Allgemeines zu Scrabble: Karten

Dem Kartenspiel liegt natürlich die Grundidee von Scrabble zugrunde, auf die ich hier nicht weiter eingehe. Da die Karten jedoch wesentlich größer als die „Scrabble-Steine“ sind, ist der Platzbedarf auf dem Tisch ebenfalls wesentlich größer. Um diesen Platzbedarf in Grenzen zu halten, werden Worte wieder vom Tisch genommen, die in einem Zug nicht verändert worden sind. Damit nimmt man jedoch in Kauf, dass spannende Kreuzungen, die es beim Originalspiel immer wieder gibt, bei Scrabble: Karten so gut wie nie vorkommen.

Der Spielablauf bei Scrabble: Karten

Jeder Spieler hat sieben Karten zur Verfügung. Wer am Zug ist, kann entweder ein Wort legen, Karten austauschen oder passen.

Ein gültiges Wort besteht aus mindestens zwei Buchstaben. Wörter können nur horizontal oder vertikal gelegt werden, nicht diagonal. Gelegte Worte, die selbstverständlich von allen in der Runde akzeptiert werden müssen bzw. in einem üblichen Nachschlagewerk zu finden sind, werden sofort gewertet. Wer alle sieben Karten in einem Zug ausspielt, erhält eine Prämie von 50 Punkten.

Man muss an das Wort anlegen, das auf dem Tisch liegt (Ausnahme bildet der erste Zug). Für die Wortbildung hat man vier Möglichkeiten:

  1. Das schon liegende Wort wird erweitert (durch Hinzufügung von Buchstaben an den Anfang und/oder das Ende des Wortes).
  2. Das neue Wort verwendet genau einen Buchstaben des bestehenden Wortes.
  3. Mit dem neuen Wort fügt man gleichzeitig einen Buchstaben zu dem bestehenden Wort hinzu.
  4. Ein neues Wort wird parallel so angelegt, dass alle an der Nahtstelle beider Wörter neu entstandenen Buchstabenverbindungen sinnvolle Wörter bilden.

Nach der Wertung werden alle Buchstabenkarten entfernt, die nicht gewertet wurden. Statt ein Wort zu legen, kann ein Spieler auch eine beliebige Anzahl Karten ablegen und die gleiche Anzahl an Karten nachziehen. Wer gar nicht weiß, was er machen soll, kann auch passen. Von dieser Möglichkeit hat in unseren Spielerunden jedoch niemand Gebrauch gemacht.

Das Spielende bei Scrabble: Karten

Scrabble: Karten; Auslage, Foto von Tinderbox Games Das Spielende naht, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Es wird dann noch weitergespielt, bis entweder eine Person alle ihre Handkarten ausgespielt hat oder bis all in zwei aufeinanderfolgenden Runden gepasst haben.

Wer dann noch Karten auf der Hand hat, zieht den Punktwert dieser Karten von seinem bisher erspielten Ergebnis ab. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl hat Scrabble: Karten gewonnen.

Variation des Ablaufs I

Wer ein wenig Abwechslung will, kann die Aktionskarten mit ins Spiel nehmen. Diese werden gemischt und als verdeckter Stapel neben dem Nachziehstapel bereitgelegt. Bei dieser Variante kommen folgende zusätzliche Regeln ins Spiel:

  • Jeder Spieler erhält neben seinen sieben Buchstabenkarten eine Aktionskarte. Die Aktionskarte darf jederzeit ausgespielt werden, wenn sie passend ist.

Mit jeder Aktionskarte sind zwei verschiedene Aktionen möglich, die beide mit Plus- und Minuspunkten angegeben sind. Passt die Aktion zu einem vom Spieler selbst gelegten Wort, erhält er die Pluspunkte. Spielt ein Spieler eine passende Aktionskarte zu einem von einem anderen Spieler gelegten Wort, erhält dieser die Minuspunkte. Es darf immer nur eine der beiden Aktionen gewählt werden. Die Karte wird anschließend unter den Aktionskartenstapel geschoben und eine neue Aktionskarte nachgezogen.

Variation des Ablaufs II

Für diese Variation werden die normalen Scrabble-Regeln aufgehoben. Es wird in zehn „Rummy-Runden“ gespielt.

Es gibt zehn Aufgabenkarten, die zu Beginn gemischt werden. Nacheinander wird in jeder Runde eine Aufgabenkarte aufgedeckt, die es zu erfüllen gilt. Nur wer die Aufgabe in dieser Runde erfüllt, bekommt Punkte. Eininge Beispiele für Aufgabenkarten:

  • Lege drei Wörter mit jeweils zwei Buchstaben,
  • lege ein Wort mit fünf Buchstaben,
  • lege zwei Wörter mit jeweils drei Buchstaben usw.

Wer nach zehn Runden die höchste Gesamtpunktzahl hat, gewinnt diese Variante von Scrabble: Karten.

Kritik: Nichts für Scrabble-Profis

Es lag sicherlich nahe, mit Scrabble: Karten die Veröffentlichungen zum Klassiker zu ergänzen. Das wird den beteiligten Verlagen Tinderbox Games, Mattel und Piatnik sicherlich Umsatz bescheren.

Durch die Größe der Karten (eine Karte ist etwa 12-mal so groß wie ein Scrabblestein) steigt der Platzbedarf enorm an. Um diesen Platzbedarf einzuschränken, wurde eben die Regel eingeführt, dass nicht verwendete Worte entfernt werden. Die interessanten Mehrfachkreuzungen, die es beim Original immer wieder gibt, und die einen großen Teil des Reizes von Scrabble ausmachen, treten daher beim Kartenspiel leider so gut wie gar nicht auf. Für den eingefleischten Scrabble-Fan kann ich das Kartenspiel, auch trotz der vorhandenen Variationen, folglich nicht empfehlen.

Scrabble: Karten ist eher etwas für Kinder

Scrabble: Karten; Schachtel, Foto von Tinderbox Games

Als vereinfachte Version für Kinder, die bereits lesen können, hat Scrabble: Karten einen gewissen Reiz. Während beim Original eine Altersangabe fehlt, gibt es beim Kartenspiel die Altersangabe ab 10 Jahren. Je nach Lese- und Rechtschreibfähigkeit können allerdings nach meinen Erfahrungen auch Achtjährige schon gut mitspielen.

Infos zu Scrabble: Karten

  • Titel: Scrabble: Karten
  • Untertitel: Jeder Buchstabe zählt
  • Verlag: Tinderbox Games, Mattel, Piatnik
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2023

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