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Monsters On The Moon

Monsters On The Moon, Schriftzug, Foto Spiel das

„Sitzen ein Amerikaner, ein Chinese, ein Russe und ein Deutscher in einer Rakete. Sagt der Deutsche …“ So könnte auch die Geschichte von Monsters on the Moon anfangen. Doch man hat sich, vielleicht wegen der etwas angespannten weltpolitischen Lage oder der Tatsache, dass das Thema mehr dem Zeitgeist entspricht, für einen Werwolf, eine Hexe, einen Vampir und ein Skelett entschieden, die in einer Rakete zum Mond sitzen, um diesen zu erobern und unter sich aufzuteilen. Das ist jedenfalls die Hintergrundgeschichte zum Spiel von Martin Schlegel, das bei SPIEL DAS! erschienen ist.

So funktioniert Monsters on the Moon

1-4 Spieler wollen jedenfalls in Person der Monster den Mond unter sich aufteilen. Dazu erhalten sie Handkarten mit Abbildungen der Monster. Mit Ausnahme ausgewählter Startkarten sind auf den Karten in sechs Feldern bis zu jeweils zwei gleiche Monster abgebildet. Auch Mondkristalle können abgebildet sein, die die Spieler einsammeln sollen.

Monsters on the Moon - Spielkarten | Foto: Axel Bungart
Monsters on the Moon – Spielkarten | Foto: Axel Bungart

Eine Startaufstellung von Karten der gleichen Art wird ausgelegt, dann legen die Spieler reihum immer eine Karte aus der Hand in die Auslage. Sie können Karten einfach anlegen oder andere Karten überdecken. So versuchen sie, die Symbole der gegnerischen Monster zu verdecken und gleichzeitig so viele eigene Abbildungen wie möglich aufzudecken und sie möglichst in größeren Gruppen zusammenzulegen.

Damit das nicht zu einfach ist, dürfen beim Übereinanderlegen maximal zwei der sechs Felder einer Karte verdeckt werden. Zwischendurch darf man eines seiner beiden Raumschiffe platzieren, was ein zusätzliches Hindernis für das Überbauen von Karten darstellt.

In der Fortgeschrittenenversion können die Spieler als Alternative zum Kartenlegen Mauerteile einsetzen, mit denen sie versuchen, Gruppen eigener Symbole zu umbauen, um damit die Punktausbeute zu verdoppeln. Zusätzlich bieten auch die Mauern Schutz vor Überbauung.

Monsters on the Moon - Kartenauslage mit Mauern | Foto: Axel Bungart
Monsters on the Moon – Kartenauslage mit Mauern | Foto: Axel Bungart

Überdeckt man mit einer Karte einen oder mehrere Mondkristalle, erhält man dafür sofort Siegpunkte, die auf einem Extratableau abgetragen werden.

Ist der Nachziehstapel leer, erfolgt eine Zwischenwertung. Dann werden alle eigenen sichtbaren Symbole gewertet, wobei in Gruppen zusammenliegende Monsterbilder mehr zählen als einzelne. Danach endet das Spiel, sobald alle ihre Handkarten noch ausgespielt haben, mit einer Endwertung, die fast dieselbe ist, wie die Zwischenwertung.

Spielregel mit Hindernissen

Der Ablauf von Monsters on the Moon ist denkbar einfach und daher auch schnell erklärt. Leider enthält die kurze Spielregel ein paar Ungenauigkeiten. Zunächst war man etwas voreilig, das „restliche Spielmaterial“ als nicht benötigt in die Schachtel zu verbannen, denn jeder erhält auch zwei Raketen. Sie werden beim Spielaufbau nicht genannt, aber schon in der Basisversion benötigt.

Monsters on the Moon - Raketen | Foto: Axel Bungart
Monsters on the Moon – Raketen | Foto: Axel Bungart

Bei deren Verwendung wurde vergessen zu erwähnen, dass man sie nur im Zusammenhang mit dem Legen einer Karte einsetzen darf. (In der Fortgeschrittenenvariante setzt man Mauern, ohne eine Karte zu legen.)

Abgesehen davon ist die Spielregel grafisch gut aufbereitet, mit anschaulichen Beispielen illustriert und – wenngleich etwas eigenwillig layoutet – gut strukturiert, sodass man schnell ins Spiel findet. Während die Symbole auf den Karten grafisch eindeutig dargestellt sind, fehlt den Karten ein weißer Rand, durch den man sie gut unterscheiden könnte, wenn man sie versetzt übereinanderlegt. Je ordentlicher man sie legt, desto schwieriger wird es. Dieser Umstand wurde in meinen Spielrunden immer wieder bemängelt, denn er macht es sehr schwer, zu erkennen, wie die Karten übereinanderliegen. Doch genau das müsste man, da von einer zu überdeckenden Karte immer nur zwei Felder abgedeckt werden dürfen. Laut Verlag sollten die Karten auch einen hellen Rand haben; sie wurden aber falsch produziert. Nachbesserung ist nach Verlagsangaben aktuell nicht in Sicht.

Monsters on the Moon - Spielsituation | Foto: Axel Bungart
Monsters on the Moon – Spielsituation | Foto: Axel Bungart

Simpel in der Basisversion

In der Basisversion spielt man Monsters on the Moon recht schnell und eher intuitiv runter. Zwar kann man durchaus ein wenig grübeln, wie man eine Karte am besten anlegt, aber das ist eine reine Momentaufnahme – die mit dem Ablegen einer Karte des nächsten Spielers oft schon wieder hinfällig wird. Hier helfen die Raketen, von denen man jedoch nur zwei hat. Man muss sie also sorgsam einsetzen. Immerhin sorgt das ständige Überbauen für viel Interaktion, die einen gedanklich permanent am Tisch hält.

Monsters on the Moon - Spielsituation | Foto: Axel Bungart
Monsters on the Moon – Spielsituation | Foto: Axel Bungart

Niemand hat die Absicht …

Etwas anders wird es mit dem Einsatz der Mauern. Sie setzt man ein, um die Punkte für von Mauern umgebene Symbole bei den Wertungen zu verdoppeln. Doch sie sind, geschickt gesetzt, auch ein wirksamer Überbauungsschutz. Außerdem zieht man beim Setzen einer Mauer eine Karte nach, ohne eine gespielt zu haben. Macht man das öfter als die Mitspieler, hat man am Ende vielleicht ein, zwei Karten mehr als andere auf der Hand, die man dann noch ungestört ausspielen kann. Ein schönes taktisches Element.

Macht Monsters on the Moon Spaß?

Packung Monsters on the Moon - Foto von Spiel Das!

Das Basisspiel ist eher eine schöne Familienvariante, deren Anforderungen der genannten Zielgruppe – ab 8 Jahren – gerecht wird. Für Spieler mit Erfahrung ist die Verwendung der Mauern fast ein Muss, um dem Spiel eine gewisse Würze zu geben. Sowohl das Ummauern eigener Symbole (Punktegewinn) als auch der Einsatz als taktisches Mittel zur Verlängerung der eigenen Spielzüge machen dann den Reiz aus.

Dennoch fordert das Spiel nicht anhaltend zum Wiederspielen auf. Die angegebene Spieldauer von einer knappen halben Stunde trifft zu, doch es fehlt an Innovativem, an Überraschendem und auch an Spannung. Das etwas skurril wirkende Thema hilft auch nicht. So kann ich Monsters on the Moon nicht mehr als solide nennen, das allerdings in einer zweiten Auflage noch regeltechnisch überarbeitet werden sollte.

Infos zu Monsters On The Moon

  • Titel: Monsters on the Moon
  • Verlag: SPIEL DAS!
  • Autor: Martin Schlegel
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 25
  • Jahrgang: 2024

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