Luminos

Seit Menschengedenken schauen wir zum Sternenhimmel auf. Wir suchen in ihm Ruhe, erhoffen uns von Sternschnuppen Glück und ein mancher deutet aus den Konstellationen sein Schicksal. Das Plättchenlegespiel Luminos von Kirsten Hiese (Schmidt Spiele) bringt das Firmament auf den Wohnzimmertisch. Dabei kann jeder sein Schicksal selbst bestimmen und trägt das Glück in seinen Händen. Aber bringt es die gleiche, herrliche Ruhe wie sein natürliches Vorbild?

Wie baue ich mir meinen Sternenhimmel?

Das Spielmaterial könnte einfacher kaum sein. Der Kern von Luminos sind die Legeplättchen mit 1-4 Symbolen, bestehend aus Sonne, Mond und Stern. Dazu hat ein jeder ein Startplättchen sowie drei Joker – einzelne Symbole der drei Himmelsobjekte. In jeder Runde zieht der Startspieler (dieser wechselt reihum) Legeplättchen. Nun darf er sich zuerst das Passendste aussuchen und anlegen, bevor seine Mitspieler ziehen. Sobald vier aneinander liegende Platten ein Quadrat ergeben, wird dieses gewertet. So kann ein einzelner Zug mehrere Wertungen auslösen.

Alles im Gleichgewicht

Bei einer Wertung werden alle Symbole im Quadrat gezählt und die Häufigkeit des seltensten Symbols wird auf dem eigenen Wertungsbogen notiert. Sind mehrere Himmelsobjekte gleich selten vertreten, zählen alle gleichhäufigen. Es kommt also darauf an, die Symbole gleichmäßig zu verteilen, damit aus einem Quadrat die Maximalzahl an Punkten gewonnen wird. Zudem wird bei der Endabrechnung gnadenlos darauf geachtet, dass Sonnen, Monde und Sterne im gleichen Maß betrachtet wurden, ansonsten büßt man seine ganze Arbeit ein. Das Spielen von Luminos gleicht damit einem spannenden Balanceakt.

Ein ruhiges Spiel – mit viel Rechnen

Die stilisierten Bestandteile unseres Himmels haben mich direkt verzaubert. Luminos überzeugt durch seine Einfachheit. Keine komplizierten Regeln, kein langes Sortieren – einfach Losspielen.

Doch so schnell der Start auch geht, danach wird es etwas ruckeliger. Eine gemütliche Atmosphäre, wie beim Liegen unterm Sternenzelt, will bei mir nicht so recht aufkommen. Denn eines steht klar im Vordergrund: Zählen und Rechnen. Für jeden Zug hat man 1-4 Plättchen zur Auswahl, die an jede Stelle des eigenen Spielplans angelegt werden können. Die Vielzahl an Möglichkeiten bringen den Kopf schnell zum rauchen.

Was zunächst nach einer Kritik klingt und dies sicher auch für viele Nutzer ist, macht für mich den Reiz aus. Das Legen weckt den Perfektionisten in mir und treibt mich an, die optimale Position zu finden. Die drei Joker-Symbole steigern diesen Reiz und erschaffen ein Denkspiel, das nicht zu kompliziert daher kommt. Bei allem Überlegen bleibt dem Spiel eine gewisse Ruhe sowie ein vernünftiger Spielfluss. Dabei macht die Spielerzahl kaum einen Unterschied. Ob zwei oder vier Spielende, das Erlebnis bleibt gleich.

Ich habe mit Luminos meinen Spaß und kann es jedem Hobbyknobler ans Herz legen. Wer nach einem Spiel zum Kopf ausschalten oder gemeinsam lachen sucht, findet mit Sicherheit bessere Alternativen.