Reich der Spiele

Insularo

Kinderspiel Insularo - Ausschnitt - Foto von Haba

Ein Karton von Haba in Grün ist immer noch gewöhnungsbedürftig. Das Gelb der Kinderspiele des Verlags löst dagegen immer so was wie Glücksgefühle aus. Ein Tölpel (der Vogel, nicht der Mensch) lädt uns beim Gesellschaftsspiel Insularo von Gèrard Pierson ein, über Inseln zu segeln und Kolonien zu gründen. Fisch gibt es auch.blank

Insularo bietet Inhalt ohne Inlay

Was als erstes nach dem Öffnen des Spielekartons ins Auge springt: jede Menge Material und kein Inlay. Zum Glück ist ein Spielerhaushalt mit allen möglichen ausgestattet. Zippbeutel (bei mir aus Coronazeiten) sind hier wichtig, um das Material zusammenzuhalten.

Insularo - alles liegt lose in der Schachtel - Foto von Riemi Wer die Beutel nicht hat, wird sich klotzig ärgern. Wer mitspielen möchte, braucht nämlich seine persönlichen Spielutensilien. Wobei alle einen identischen Kartensatz haben: Karten (12), Nestplättchen (7) und eine Tölpelspielfigur. Mitspielen können bis zu fünf Personen. Dazu noch die 27 Wasserplättchen und 36 Buschplättchen. Der Gedanke, das alles müsste bei jeden Spiel neu sortiert werden, lässt mich als Spieler gruseln. Wobei ich bei den Karten schon genau hinschauen muss, was für eine Farbe die eigentlich haben.

Das musste jetzt direkt am Anfang mal raus, weil das Bild eines leeren Kartons mich in meine fünf Jahrzehnte zurückliegende Kindheit flasht. Da war so was noch üblich. Dank der eigenen Zippbeutel, ist es aber kein Problem jeden Mitspielenden seine Utensilien direkt passend auszuhändigen. Aber, dann mal los mit Insularo.

Insularo - Ziop-Tütchen sorgen für etwas mehr Ordnung - Foto von Riemi

Worum geht es bei Insularo?

Je nachdem, wie viele Personen mitspielen, werden sechs bis neun Inseln im Kreis ausgelegt. In diesem Kreis kommen kommen irgendwo noch drei Fischgründe unter. Die Buschplättchen werden verdeckt in die Mitte gelegt. Die Tölpelfiguren (beidseitig bedruckt) werden auf eine beliebige Insel gestellt. Von den drei Karten auf der Hand werden immer zwei ausgespielt.

Ein Beispielzug bei Insularo

Insularo - Tableau - Foto von Haba Damit es jetzt nicht zu trocken wird, machen wir einfach mal zusammen einen Spielzug: Von den drei Karten müssen zwei ausgespielt werden (kurzes Grübeln). Unter Umständen erlauben sie mehrere Aktionen.

Erste Karte (Nest und Busch): Mit dem Nest kann ein eigenes Nestplättchen auf eine Insel gelegt werden. Es zeigt dann an, auf dieser Insel ist zum Beispiel ein orangefarbener Tölpel zu Hause („Meins!“). Mehrheiten auf Inseln sind super. Sie bringen am Ende des Spiels zehn Punkte (pro Insel). Der Busch bewirkt das aufdecken von zwei Plättchen in der Mitte. Zu sehen sind dann Blumen. Je mehr Blumen (Blumen bringen auch Punkte), desto besser. Ein Plättchen aussuchen und ab damit auf die Insel. Auf den Inseln selber sind Blumen schon mal vorhanden. Selbst die Fischplättchen haben Blumen. Was gerne übersehen wurde.

Zweite Karte (Abflug): Würfel nehmen und gemäß Ergebnis (hier jetzt 2 – 4) zwei bis vier Inseln und Fischgründe weiter (laufen klingt jetzt doof) segeln. Wer ein Fischgrund überquert, muss ein verdecktes Fischplättchen nehmen (Fische bringen auch Punkte). Darauf landen darf man auch. Bringt dann zwei Plättchen. Zwei Karten nachziehen. Zug vorbei. So einfach.

Die Abrechnung am Spielende

Reihum wird so lange gespielt, bis alle Karten ausgespielt wurden. Danach erfolgt die große Abrechnung über die Punktetafel. Die Rechnung lautet bei allen: Insel + Blumen + Fische= Gesamtergebnis. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Wer bis hierhin gefolgt ist, sollte sich auch das Erklärvideo von Haba anschauen. Es ist echt gut gemacht und es bleiben keine Fragen offen.

Es gibt viele Kritikpunkte an Insularo?

Insularo ist ein schönes Familienspiel mit Abzügen. Der Ablauf als solches (Karten ausspielen und Aktionen durchführen) macht Spaß und kann auch gut erklärt werden.

Abrechnungen am Ende eines Spiels finde ich dagegen immer dröge. Zumal sich keiner so richtig über die Punkte der Konkurrenz Gedanken machen möchte. Also ist es eine mehr oder weniger große Überraschung, wer gewinnt und wie die weiteren Platzierungen sind. Wen das nicht stört, alles gut. Ich sehe eben lieber, wie es steht, ohne das großartig überschlagen zu müssen. Grübler in der Familie haben deswegen einen Vorteil, wenn sie im Kopf nachrechnen und gezielt Mehrheiten auf Inseln zerstören.

Spieleschachtel von Insularo, Foto von Haba

Über das Chaos im Karton habe ich mich schon ausgelassen. Bei den Farben von den Karten (Rückseite) und Nestplättchen wäre eine eindeutigere Zuordnung durch Symbole wünschenswert. Je nach Beleuchtung ist die Farbe der Nester und Karten (wenn sie unsortiert im Karton liegen) nicht gut zu erkennen.

Die Zuordnung der Personenanzahl auf den Insel- und Fischplättchen durch kleine Steine ist eine gute Idee, aber zu klein. Insgesamt ist Insularo als Familienspiel so aus meiner Sicht nicht barrierefrei genug. Als Fazit heißt das: Es ist gut, dass ich Insularo ausgiebig kennengelernt habe. Lieben werde ich es aber nicht.

Infos zu Insularo

  • Titel: Insularo
  • Verlag: Haba
  • Autor: Gèrard Pierson
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2024
  • Video:
    YouTube

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