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Flucht aus der Finsternis

Flucht aus der Finsternis: Ausschnitt des Titels; Foto moses.Verlag

Wir haben es tatsächlich gewagt. Meine Frau und ich sind dem Ruf der mysteriösen „J“ gefolgt und zum Weinschloss Mordengraf gereist. Wahrlich, bereits bei dem Namen des Anwesens hätte man es wohl ahnen können. Aber als neugieriges Ermittler-Tandem wollten wir uns nicht lumpen lassen und sind direkt aufgebrochen. Wird uns die Flucht aus der Finsternis gelingen?blank

Worum geht es in Flucht aus der Finsternis

Flucht aus der Finsternis von moses.Verlag ist ein klassisches Exit-Game bzw. Escape-Room-Spiel. In diesem Genre finden sich mittlerweile unzählige Vertreter (Zum Beispiel der Gefängnisausbruch) und allen ist das gleiche Spielprinzip zuzuschreiben. Wir befinden uns an einem Ort, sind hier entweder eingesperrt oder auf der Suche nach etwas und müssen uns nun von Rätsel zu Rätsel hangeln, erschließen uns hierdurch immer neue Räume und entkommen bzw. lösen das Mysterium hinter dem Spiel.

Für mich neu ist, über ein solches Spiel eine Rezension zu schreiben. Da ich diese ohne jeglichen Spoiler verfassen werde, halte ich mich beim Inhalt recht kurz. Flucht aus der Finsternis kommt in einem recht großen Karton, ich habe bisher immer Vertreter der Exit-Reihe gespielt, diese sind wesentlich handlicher in ihrer Auslieferung.
Flucht aus der Finsternis: tolles Material; Foto moses.Verlag

Tolles Material, das zerstört wird

Lüftet man den Karton von Flucht aus der Finsternis, entdeckt man sogleich szenetypische Materialien. Ein Guide der uns durch die Story führen wird, einen Rätselkartenstapel, den man sich nicht unaufgefordert ansehen darf und einiges an Bastelmaterial. Alles wirkt ordentlich und von guter Qualität. Das Wirken hat sich im Spieldurchlauf dann auch bestätigt. Ebenfalls typisch fürs Genre wird auch bei Flucht aus der Finsternis einiges an Material zerschnitten, geknickt oder anders irreversibel verändert.

Auf der Suche nach „J“ – und der mysteriösen Kreatur

Die Ausgangssituation in Flucht aus der Finsternis ist der mysteriöse Hilferuf der „J“. In Schloss Mordengraf geschehen unerklärliche Dinge, Menschen verschwinden und eine geheimnisvolle Kreatur soll ihr Unwesen treiben. Also brechen wir auf und suchen nach „J“. Das gesamte Setting macht kein Geheimnis daraus, sich als gruseliges Escape-Game zu vermarkten. Im Gegenteil, es fängt dieses Setting sogar sehr gut ein.

Macht das Escpape-Spiel Flucht aus der Finsternis Spaß?

Spiel 23 in Essen: Flucht aus der Finsternis - Foto von Riemi
Spiel 23 in Essen: Flucht aus der Finsternis – Foto von Riemi

Aber macht es auch Spaß? Ich muss ehrlich sein, ich war noch nie ein großer Fan von Exit-/Escape-Spielen. Auch Flucht aus der Finsternis hat daran nichts geändert. Obwohl ich das Spielprinzip sogar seit seinen Anfängen kenne. Ursprünglich gab es dieses Prinzip ja als Videospiele. Ich habe also tatsächliche einige dieser Spiele gespielt und es immer wieder versucht, doch der Funke will nicht überspringen. Auch in analoger Form versuche ich es immer wieder, zuletzt in Form des Adventskalenders von 2023.

Die Rätsel

Auch wenn bei mir kein Funke übergesprungen ist:

Flucht aus der Finsternis ist großartig geschrieben. Die Story ist sehr immersive und die Rätsel sehr variabel.

Insbesondere die Rätsel sind ja der Kern des Spiels. Ich empfand die Schwierigkeit als moderat. Es gab sehr einfache und schnell zu lösende Rätsel, bei einigen waren wir aber für die Hilfe in der Anleitung dankbar. Letztlich kann zu jeder Zeit die Hilfe hinzugezogen werden, sodass gesichert ist, dass die Partie auch beendet werden kann.

Ein Rätsel haben wir zugegeben nicht einmal mit der Lösung verstanden. Das war ein wenig trübend, weil es den Spielfluss dann doch beeinflusst und wer einmal nachliest, naja, der ist schneller geneigt auch ein weiteres mal „nur mal kurz zu gucken“. Wer hier mehr Disziplin und/oder Durchhaltevermögen hat, wird sicherlich noch mehr Spaß mit dem Spiel haben.

Flucht aus der Finsternis: mehr Material; Foto moses.Verlag

Story und Material

Wie gesagt, ich finde Flucht aus der Finsternis großartig geschrieben. Es lässt einen toll eintauchen und man möchte unbedingt hinter die Mysterien der Grafenschlösser kommen. Das Material ist ebenfalls sehr unterstützend dabei. Mal ist es eine Taschenlampe die benötigt wird, dann das Smartphone und auch kleinere gebastelte Dinge ergänzen die Stimmung des Spiels hervorragend.

Insgesamt ist die Flucht auf zwei Parts zu jeweils 90 Minuten aufgeteilt. Die Zeitvorgabe ist natürlich gewissermaßen optional zu verstehen.

Was mich generell an den Escape-Spielen immer etwas missmutig stimmt ist die Zerstörung des Spielmaterials. Mittlerweile sind die Materialien recycelt und es ist auch gängige Praxis, dass man via Download die Inhalte erneut herunterladen und ausschneiden kann. So auch hier. Dadurch kann Flucht aus der Finsternis im Freundeskreis weitergegeben werden oder bei genügend „Verdrängungsleistung“ auch zum späteren Zeitpunkt ein zweites Mal gespielt werden. Auch Verkaufsmöglichkeiten ergeben sich hiermit natürlich. Trotzdem widerstrebt es meiner intrinsischen Haltung gegenüber Brettspielen, Wertigkeit und Material, eben jenes zu zerschneiden oder anders zu zerstören – but it’s the Game.

Tolle Atmosphäre für Fans des Genres

Escape-Room-Spiel Flucht aus der Finsternis: Schachtel; Foto moses.Verlag

Wer Escape-/Exit-Spiele kennt und mag, wird mit Flucht aus der Finsternis von James Smith und Elliot Humphries sicherlich eine Menge Freude haben. Wer neu in dieses Genre einsteigt, wird ebenfalls eine hervorragende Spielerfahrung sammeln können, wenn man denn gewillt ist, sich drauf einzulassen.

Der Mix aus Ambiente, Rätseln und gut geschriebener Storyline greift wunderbar ineinander.

Dass bei mir der Funke nach wie vor nicht übergesprungen ist, was soll ich sagen – Flucht aus der Finsternis du trägst keine Schuld, es liegt an mir, ganz ehrlich.

Infos zu Flucht aus der Finsternis

  • Titel: Flucht aus der Finsternis
  • Verlag: moses.Verlag
  • Autor: James Smith, Elliot Humphries
  • Spieleranzahl (von bis): 1-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 2 x 90
  • Jahrgang: 2023

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