Eine Tulpe für Dich

Ein kleines Kartenanlegespiel mit einfachen Regeln und interessanten Zugmöglichkeiten, das zeichnet Eine Tulpe für Dich aus. Das Spiel stammt von Sara Perry und ist beim Frechverlag erschienen.

Wie funktioniert das Kartenspiel Eine Tulpe für Dich?

Vom Nachziehstapel werden verschiedenfarbige Tulpenkarten mit unterschiedlichen Werten gezogen. Diese können dann wieder punktebringend abgelegt werden. So einfach ist das Spielprinzip.

Die Spieler können die Tulpen entweder in die eigene Auslage bzw. zu ihren eigenen Sträußen legen oder sie verschenken die Tulpenkarte an einen Mitspieler, um dessen Sträuße zu vergrößern. Weiterhin können die Tulpenkarten auch in die Mitte zum Tulpenfest gelegt werden. Das Tulpenfest wird durch vier verschiedene Rangkarten dargestellt und diese regeln auch, ob und wie viele Siegpunkte es für das Verschenken oder das Behalten der gerade ausgespielten Tulpensorte gibt.

So können die Spieler in jedem Zug neu entscheiden, ob sie die Karte behalten wollen oder nicht. Aus diesen Gründen gilt in diesem Spiel: Das Verschenken der Karten ist auch ein wichtiger Aspekt, um zusätzliche Siegpunkte zu ergattern und diese können dann auch sogleich auf der beigelegten Zählleiste festgehalten werden.

Überraschungen möglich

Interessant ist bei dem Spiel auch der Kniff, dass sich durch das Anlegen an die Rangkarten auch die Bedingungen ändern können, für welche der oben genannten Aktionen es wie viele Punkte pro Tulpensorte gibt. Außerdem findet neben dem Tulpenfest mit den Rangkarten auch immer ein so genanntes geheimes Tulpenfest statt. Hier können Tulpenkarten einfach auf einen verdeckten Ablagestapel gelegt werden. Durch dieses „geheime Tulpenfest“ kann es bei der Schlusswertung nochmals zur einen oder anderen Überraschung kommen.

Zum Fazit von Eine Tulpe für Dich

Eine Tulpe für Dich ist sehr schön illustriert. Dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es sich im Grunde um ein abstraktes Anlegespiel handelt und das eigentliche Tulpenthema quasi austauschbar ist.

Ich fand, die Spielregeln sind recht einfach gehalten, trotzdem ist das Ganze nicht immer auf Anhieb zu verstehen. Zum Beispiel erschließt sich das Ändern der Kartenränge erst nach und nach. Insgesamt hätten der Anleitung ein paar zusätzliche Beispiele und etwas mehr Details bei den Erklärungen gut gestanden.

Zu bemängeln ist auch die Zählleiste. Diese ist mit den Figuren wirklich viel zu klein geraten. Gerade die Figuren, die nicht viel größer als ein Zentimeter sind, verlangen doch sehr viel Fingerspitzengefühl beim Platzieren.

Die Endwertung, bei welcher auch noch die verdeckten Karten vom Ablagestapel, dem so genannten geheimen Tulpenfest, Einfluss auf die Siegpunkte nahmen, würfelte in unseren Spielrunden die Platzierung der Spieler häufig nochmals richtig durcheinander. Das war für den einen oder anderen Mitspieler dann oft etwas frustbehaftet.

Taktischer als es erscheint

Möchte man während der Spielrunde die Karten planvoll zum geheimen Tulpenfest geben, verlangt dies doch ein ziemliches taktisches Vorgehen, um am Ende auch wirklich einen Vorteil aus den verdeckt abgelegten Karten zu erhalten. Dies ist aber ein ganz krasser Gegensatz zum eigentlichen sehr einfachen Kartenanlegen während der normalen Spielrunde. Je nach Mitspielern, haben wir das verdeckte Tulpenfest auch ganz weggelassen. Sollten jedoch taktische Profis oder alte Spielefüchse am Spieletisch sitzen, könnten diese Spaß an dem zusätzlichen taktischen Winkelzug haben.

Bleibt am Ende festzuhalten: Das Kartenspiel Eine Tulpe für Dich polarisiert – die einen hatten Freude am Tulpenfest, anderen waren froh, als das Spiel zu Ende war und verzichteten dankbar auf eine weiter Runde. Ein Testspiel vor dem Kauf ist daher zu empfehlen.