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Das verrückte Haus

Gesellschaftsspiel Das verrückte Haus: Ausschnitt, Foto von Game Factory

Das Konzept des Autorenehepaars Inka und Markus Brand ist in der Tat verrückt. Beim Gesellschaftsspiel Das verrückte Haus bauen zwei Kontrahenten, die aber in diesem Fall auf einem Bauplatz zusammenarbeiten müssen, jeder für sich ein unterschiedliches Konstrukt aus farbigen Bausteinen. Soweit noch einfach. Aber: Sie wissen nicht, was auf der gegenüberliegenden Seite eigentlich gebaut werden muss. Klingt total gaga. Ist total gaga. Macht auch gaga. Denn es wird unter Zeitdruck gebaut.blank

Spielregeln: So läuft eine Partie Das Verrückte Haus

Die Regeln zu Das verrückte Haus habe ich damit quasi schon erklärt. Jetzt noch die Feinheiten. Es gibt zwei Schwierigkeitsstufen, die sich dadurch unterscheiden, dass in der leichteren Variante ein Stein weniger zu bauen ist. Im Mehrspielermodus spielt jeder gegen jeden. Beim Zweipersonenmodus muss man gemeinsam das Spiel besiegen, indem vorgegebene Zeitlimits für einen Levelauftsieg erreicht werden müssen. Die farbigen Steine kennen die meisten aus dem Stapelspiel Tetris. Ok. Gehen wir gemeinsam in die Praxis.

Und dann war da ja noch der Zeitdruck

Das verrückte Haus wird mit einem Timer gespielt. Das kann ein beliebiger sein, oder die Timerapp von Das verrückte Haus aus dem Store. Diese läuft mit stimmiger Bongomusik, die gegen Ende unserer gemeinsamen zwei Minuten Spielzeit immer schneller wird. Das verrückte Haus: Material, Foto von Game Factory

Auf dem Bauplatz, der erhöht auf dem Spielekarton liegt, wird eine Baukarte in einen Schlitz gesteckt. Die Krux ist eben: Jeder baut verschieden, aber am Ende muss es auf beiden Seiten passen. Wie soll das gehen? Die Perspektive ist entscheidend!

Es wird kein Klotz gebaut, sondern am Ende muss es halt nur so aussehen wie auf der Karte. Und gebaut wird immer mit allen Steinen, auch wenn sie nicht zu sehen sind. Je schneller ich mit meinem Gegenüber fertig gebaut habe, um so mehr Punkte gibt es. Vorausgesetzt es passt alles.

Was? Noch einmal im Detail bitte!

Aber gehen wir es jetzt endlich gemeinsam an. Timer an und los. So ein Baukonstrukt geht natürlich nicht ohne Absprache. Also wird verhandelt, wo mein Klotz hin muss und ob es für die andere Seite passt.

Psychostress: Währenddessen trommelt der Timer und er gibt Geräusche, wenn ein Punkt (von zehn möglichen) nicht mehr zu holen ist. Den ersten Punktabzug gibt es bereits nach nur fünfzehn Sekunden! Wobei es gut laufen kann. Die Klötze passen harmonisch und das Team auf Zeit arbeitet gut zusammen. Es läuft einfach. Schon haben wir fünf oder sechs Punkte nach Fertigstellung zusammen. Was einer Zeit von 31 bis 50 Sekunden entspricht.

Es gibt aber auch die Momente, das schauen sich beide an und verzweifeln an den einen Klotz, der einfach nicht für beide passen will. Alles, während die Trommeln immer schneller werden und für Stress sorgen. So in etwa: Der Klotz ist auf der einen Seite unten zu sehen, auf der anderen Seite auf der zweiten Reihe. Hier ist bei Das verrückte Haus Nervenstärke gefragt.

Spannend auch beim Zuschauen

Für die Zuschauer ist Das verrückte Haus übrigens genauso spannend. Da wird beobachtet, wie der besagte Klotz hin und hergedreht wird, während beide diskutieren, warum dieser sch**ß Klotz so einen Ärger macht. Oder auf einmal wird entdeckt: Da liegt ja noch ein Klotz, der irgendwo versteckt werden muss. Wenn dann wider erwartet alles gut geht: Freude und Erleichterung, wenn es noch Punkte gibt. Denn wer am Ende die meisten davon hat, gewinnt.

Der Spaß und die Erinnerung an La Boca

Das verrückte Haus: Schachtel, Foto von Game Factory

Das verrückte Haus ist eine Neuauflage von dem Spiel La Boca (Kosmos) das es im Jahr 2013 zurecht auf die Empfehlungsliste Spiel des Jahres geschafft hat. Was mir an der Überarbeitung von Game Factory besonders gefällt, ist die kompakte Aufmachung im kleineren Karton mit hervorragenden Spielmaterial und als kostenlosen Zusatz (wenn gewünscht), die stylische Timerapp.

Das Spielgefühl ist hektisch, aufregend und kurzweilig und die Regeln von Das verrückte Haus sind einfach zu erklären. Auch wenn es am Anfang niemand so recht glauben kann, wie das gemeinsame Bauen funktionieren soll. Ich kann versichern: Es funktioniert und macht Spaß!

Infos zu Das verrückte Haus

  • Titel: Das verrückte Haus
  • Verlag: Game Factory
  • Autor: Inka Brand, Markus Brand
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2023

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