Reich der Spiele

Alpino

Alpino, Ausschnitt vom Titel, Foto Piatnik

Tierschutz und Nachhaltigkeit sind aus der heutigen Zeit nicht wegzudenken. Die Alpen beherbergen als Lebensraum viele wunderbare Tierarten. Diesen Lebensraum gilt es in Alpino von Mads Fløe zu erweitern. Das von Piatnik veröffentliche Plättchenlegespiel erinnert unweigerlich mit seinen zweigeteilten Plättchen an den Klassiker Domino, wobei hier flächig und nicht in Reihe gelegt wird und sich auch sonst wenige Gemeinsamkeiten finden.blank

Wie baue ich einen alpinen Lebensraum?

Die Legeplättchen werden zu Beginn von Alpino auf verdeckte Stapel aufgeteilt. Es wird ein Plättchen mehr als die Anzahl der Spielenden gezogen. Nacheinander wählen sich die Teilnehmer ein Plättchen aus und erweitern damit ihren Lebensraum. Dabei ist auf die beiden Eigenschaften eines Legeobjektes zu achten: Tier und Landschaft. Nach dem ersten Plättchen, das den Start markiert, können neue nur angelegt werden, wenn mindestens ein Landschaftstyp des zu legenden Plättchens auch auf einem angrenzenden Feld liegt.

So wie bei Domino nur gleiche Zahlen aneinander gelegt werden. Jedoch ist hier die Spielanleitung nicht ganz eindeutig, ob sich diese Landschaften auch berühren müssen, was beim Test zu Verwirrung geführt hat. Durch das Anlegen sollen möglichst große, zusammenhängende Gruppen von den fünf Tierarten (Steinbock, Luchs, Bussard, Murmeltier, Alpenbock) und von Wasserflächen entstehen.

Das übriggebliebene Plättchen in jeder Runde wird verwendet, um die einzelnen Tierarten in ihrer Wertigkeit zu steigern. Zum Spielende bekommt jeder Spieler für die größte Gruppe einer Tierart die zugewiesene Wertigkeit dieser, unabhängig von der tatsächlichen Größe der Gruppe.
Alpino, Spielaufbau, Foto Piatnik

Macht Alpino Spaß?

Verpackung und Spielmaterial von Alpino sind von guter Qualität und lassen sich mit zwei mitgelieferten Tüten gut verstauen, sodass direkt losgespielt werden kann. Die künstlerische Ausgestaltung von Christine Alcouffe kam bei keiner am Test beteiligten Person gut an. Die Auswahl an Farben sowie der Mix aus abstrahierten Landschaftshintergründen und Tieren im Origami-Look funktioniert nicht ganz. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und anhand der Verpackung kann jeder Kaufinteressierte selbst entscheiden.

Die Idee der Erstellung der Tiergruppen ist toll ausgearbeitet und bringt einendazu, die gegnerischen Felder ständig zu kontrollieren und die Gruppengrößen abzuzählen. Nach dem letzten Zug wird noch ein zu Beginn gezogenes Geheimplättchen angelegt, dass die ein oder andere Strategie in letzter Sekunde platzen lässt.

Grundlegend macht Alpino also Spaß, wenn da nicht zwei große Schwachstellen wären. Das Spiel ist zu kurz! Gerade wenn ein Spielfluss entsteht, wenn ein jeder Teilnehmer ein Gefühl für seinen erstellen Lebensraum bekommt, endet das Spiel. Die doppelte Menge an Plättchen würde dieses Problem ganz leicht beheben. Zudem funktioniert die Punktewertung nicht intuitiv. Für jede Tierart wird unter den Spielenden nach der größten Gruppe gesucht, die dann Punkte bekommt. Ob nun fünf oder zehn Steinböcke zusammenstehen ist irrelevant. Das ergibt schon Sinn und könnte eine spannende taktische Komponente sein. Aber im Spiel hat dies bei allen Teilnehmern für ein unbefriedigendes Gefühl gesorgt und wurde ausnahmslos als Verbesserungsvorschlag angeführt.

Ich habe an Alpino Freude und würde niemanden abraten, der sich vom Look und dem Spielprinzip angesprochen fühlt. Eine Empfehlung für jedermann ist es aber nicht.

Alpino, Schachtel des Spiels, Foto Piatnik

Besonderheit: Solospiel

Für das Spiel allein gibt es einige Änderungen im Regelwerk. Mit kleinen Aufträgen und acht vordefinierten Runden mit etwas ausführlicheren Auswahlkriterien kann ein Highscore gejagt werden. Hierbei ist die kurze Spielzeit erfrischend und aus dem Übertreffen seiner bisherigen Bestleistung kann eine angenehme Abwechslung entstehen. Für geneigte Solospieler kann Alpino eine kurzweilige Unterhaltung bieten. Wie lange es einen aber motiviert hält, konnte in Vorbereitung der Rezension nicht durchexerziert werden.

Infos zu Alpino

  • Titel: Alpino
  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Mads Fløe
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2024

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